PID Praxisseminar „Lebensrettende Sofortmaßnahmen unter einsatzmäßigen Bedingungen“

PiD organisiert ein Seminar der Extraklasse mit Top-Referenten

Eine Analyse der Anschläge vom Juli 2011 in Oslo, bei dem 77 Menschen getötet und 40 schwer verletzt wurden, zeigt, dass bei einem vergleichbaren Ereignis  mit einer Vielzahl Schwerverletzter unter Umständen die übliche, medizinische Rettungskette unterbrochen wird. Nach Meinung von Experten werden für die hohe Anzahl  verletzter Personen nicht  genug qualifizierte, zivile Rettungskräfte zur Verfügung stehen. Eine schnelle und effektive Hilfe durch Fachpersonal ist -zumindest zeitweilig- nicht möglich.

Auch bei Lagen, in denen der oder die bewaffneten Täter weiter auf den Evakuierungsbereich einwirken können, wird kein medizinisches Personal zur Verfügung stehen und die Polizeikräfte vor Ort müssen selbst lebensrettende Maßnahmen einleiten oder durchführen. Gleiche Erkenntnisse ergeben sich aus den Analysen des Al Quaida-Anschlages vom November 2008 in Mumbai/Indien.

Erste Hilfe Maßnahmen unter einsatzmäßigen Bedingungen müssen in das Einsatztraining integriert werden. Deshalb fand am Samstag, den 17.11.2012 das PiD-Seminar

„Lebensrettende Sofortmaßnahmen unter einsatzmäßigen Bedingungen“

in Wiesbaden statt.

Eckhard Niebergall, 1. Vorsitzender des PiD und Ehrengast Manfred Tecl, ehemaliger Leiter der Hessischen Polizeiakademie, konnten mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Polizeibehörden des Bundes und der Länder, des BKA, von Zoll, Justiz und europäischer Staaten begrüßen.

Als Gastsprecher betonte Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG die Bedeutung der Eigensicherung von Einsatzkräften und wies auf den Zusammenhang zwischen Trainingserfolg, materieller Ausstattung und der Personalfrage hin.

Die Personalfrage ist die Schlüsselfrage, und diese führt zur Trainingsfrage. Ein erfolgreiches Training muss illusionsfrei sein, es muss moderne Techniken beinhalten und es muss ohne ideologische Scheuklappen durchgeführt werden!“

Im folgenden Referat berichtete Frank Hagen, Arzt an der Universität Mainz, über Notfall-medizinische Sofortmaßnahmen am Einsatzort mit dem Schwerpunkt lebensbedrohlicher Blutungen. Als zweiten Referenten konnte PiD einen weiteren Spezialisten gewinnen. Er ist erfahrener Rettungsassistent der Bundeswehr, TCCC-Trainer sowie Combat First Responder und gab Informationen mit praktischen Anwendungen zum Thema „Care Under Fire.“

In der zweiten Tageshälfte wurden die theoretischen Grundlagen in dynamischen und interaktiven Trainingseinheiten unter der Leitung von PiD-Trainern gemeinsam mit den Referenten erprobt und gefestigt.

Ein ausführlicher Bericht zu dieser Veranstaltung wird von Gerhard Bahr in der nächsten Ausgabe des POLIZEITRAINER MAGAZIN Nr. 17 veröffentlicht.

 

Eckhard Niebergall